Altbau: Sanierung von
Bestandsgebäuden
Bauen mit Substanz - Moderne Elektrotechnik für Gebäude mit Geschichte.
Wer Gebäuden von gestern ein zweites Leben geben will, braucht Elektrotechnik, die auch Übermorgen immer noch modern ist. Und so ist es kein Wunder, dass sich Architekten bei ihren Revitalisierungen immer wieder für Lösungen von Hager, Berker und Elcom entscheiden.
Beste Beispiele
Neues Leben für einen Bunker, Amtsgebäude und ein denkmalgeschütztes Wasserwerk
"Mehr historische Gebäude retten!"
DGNB-Präsident Armandus Samsøe Sattler im Interview
Prof. Samsøe Sattler, Bauen versiegelt Flächen, frisst Ressourcen und ist im Ergebnis für etwa 40 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Die Fakten sind altbekannt. Warum bauen wir nicht (endlich) nachhaltiger?
Weil nur wenige mitmachen wollen. Unsere Gesellschaft ist getrieben von Marktwirtschaft, Kapital und Wachstum. Das passt nicht zur Nachhaltigkeit. Außerdem erfordert nachhaltiges Bauen einen höheren Aufwand beim Planen und Bauen. Hinzu kommt, dass viele nicht wissen, wie es geht – und ziehen deshalb konven-tionelles Bauen vor, das sie auch von der Kostenseite besser einschätzen zu können glauben. Last but not least: es gibt keine Standards für nachhaltiges Bauen, dafür aber viele gesetzliche Anforderungen, die vernünftigem und angemessenem Bauen im Wege stehen.
Wo liegt die größte Hürde?
In unserer linearen Denkweise: Herstellen, Verbauen, Wegwerfen. Wir brauchen immer mehr und immer neues. Stimmt der Eindruck, dass bei Bauherren mo-mentan „schnell und günstig“ gefragter sind als „qualitätsvoll und ein bisschen teurer“? Ja, leider. Wenn Bauherren von Mehrkosten hören, werden von ihnen reflexartig kostentreibende Nachhaltigkeitsanstrengungen schrittweise wieder zurückgenommen. Die hehren Ziele, die man am Anfang noch vereinbart hatte, gehen ganz oft im Planungsprozess verloren.
Wie kommen wir da raus?
Indem wir die Klimakatastrophe ernst nehmen und mit unserem Handeln für die Zukunft verbinden. Jeder muss hier etwas tun, sowohl im Privaten wie auch im Geschäftlichen. Follow the money ist zwar ein interessantes Lebenskonzept, aber nicht überlebensfähig. Und tatsächlich beobachte ich momentan bei vielen Entwicklern momentan eine Umorientierung zu neuen, nachhaltigeren Zielen. Wie unmöglich ist es, günstigen Wohnraum mit energieeffizienten Gebäudestrukturen und nachhaltigen Baumaterialien zusammenzubringen? Das ist keineswegs unmöglich. Wir müssen nur einfacher, mit langlebigen und natürlichen Materialien und in monolithischen Bauweisen bauen. Schwierig wird es, wenn wir dieses Konzept auf Typologien wie Hochhäuser übertragen wollten. Das würde nicht klappen.
Und wie schaffen wir energieeffizienten und nachhaltigen Wohnraum, ohne Mieter, die ohnehin unter überschießenden Mieten leiden, übermäßig zu belasten? Unter hohen Mieten leiden Mieter ja vor allem deshalb, weil die Grundstücksprei-se der Spekulation unterliegen und Investoren von absurden Renditeerwartungen getrieben sind. Der Bauboom und das Geld, das sich aktuell in der Branche verdienen lässt, haben weder den Mieten noch der Nachhaltigkeit gutgetan. Schaffen können das meist nur Genossenschaften, die Grundstücke in Konzept-vergabe bekommen und keinen eigenen Gewinn generieren wollen.
All das klingt wenig optimistisch - und trotzdem haben Sie sich zum DG-NB-Präsidenten wählen lassen. Oder gerade deshalb?
Ich bin sehr optimistisch, dass wir besser werden können und freue mich darüber, dass nun ein Architekt an die DGNB-Spitze gewählt wurde. Die DGNB hat ja noch nie so viel Zuspruch für, und Interesse an nachhaltigem Bauen erfahren wie heute. Ich finde es auch sehr spannend, dass im Verein alle Stakeholder der Baubranche als Mitglieder versammelt sind – Planer, Investoren, Industrie und Bauwirtschaft. Wenn wir bis 2030 die Bauwende schaffen wollen, können wir es nicht alleine in unserer Architektenblase, sondern nur gemeinsam mit allen zusammen.
Kennen Sie Bauprojekte, die das magische Dreieck Kosten, Tempo und Nachhaltigkeit tatsächlich zusammenbringen?
Da gibt es einige Pilotprojekte. Ich denke da zum Beispiel an Florian Naglers Forschungshäuser in Bad Aibling – einfache nachhaltige Bauweisen, die auch bezahlbares Wohnen ermöglichen.
Warum sind die Jahre bis 2030 in der Baubranche so entscheidend?
Weil wir jetzt direkt handeln müssen. Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass wir Zeit hätten. Woher auch? Wir haben jetzt den hohen CO2-Ausstoß, der tragischer Weise auch immer noch steigt. Deshalb müssen wir jetzt radikal an seiner Reduktion arbeiten, und zwar vor allem mit Hilfe der Nutzung des Bestands. Wenn wir Bestand erhalten, verbrauchen wir weniger Energie und Ressourcen und emittieren weniger CO2. Mit noch so klimapositiven Neubauten, werden wir die Klimawende nicht schaffen, denn sie machen nur acht Prozent des Immobilienbestands aus.
Glaubt man Luisa Ropelato von „Architects for Future”, dann beginnt das Dilemma bereits im Studium: „Wir lernen in der Ausbildung fast aus-schließlich, neu zu bauen. Nicht, wie Bauen im Bestand funktioniert, nicht, wie man kreislaufgerecht konstruiert und nicht, welche Materialien klimafreundlich sind“, kritisiert sie.
Sie hat völlig recht. Die Hochschulen agieren weitgehend noch im Neubauentwurf. Wir können und müssen aber unsere Ausbildungsprogramme ändern. Dieses Semester betreue ich an der Fachhochschule Augsburg ein Projekt, das unter dem Begriff Kreislaufwirtschaft steht. Die Studierenden lernen, mit gebrauchten Materialien zu entwerfen. Motto: Design follows availability. Von solchen Projekten brauchen wir mehr in der Ausbildung.
Angenommen, Sie würden morgen Bundesbauminister. Was wären über-morgen Ihre ersten drei Maßnahmen?
Ich würde alle Gesetze revidieren, die vorschreiben, den Gebäudebestand auf Neubaustandards zu ertüchtigen. Momentan ist die Ertüchtigung eines Bestandsgebäudes ja häufig teurer als Abriss und Neubau, weil Altbauten die-selben Standards erfüllen sollen wie Neubauten. Heute verbrauchen wir viel Geld und Energie weil wir bei jedem Dachgeschossausbau das gesamte Treppenhaus brandschutzmäßig ertüchtigen müssen. Warum aber soll etwas, das für fünf Stockwerke einwandfrei funktioniert hat, nicht auch für sechs Stockwerke taugen? Ich würde daher eine Umbauordnung erarbeiten, die sich wie beim Denkmalschutz primär auf den Bestandserhalt fokussiert.Das wäre Gesetz Nr. 1. Zwei weitere hätten Sie als imaginärer Bundesbau-minister noch frei.Ich würde die ungebremste Flächenversiegelung versuchen zu stoppen. Neue Wohngebiete im Speckgürtel, während die Dorfzentren verwaisen, riesige Gewer-begebiete, die, um ein paar Euro in die Gemeindekasse zu spülen, ausgedehnte Flächen beanspruchen und auf ewig versiegeln, das alles können wir uns nicht mehr leisten. Und schließlich würde ich die Abbruchgenehmigungen mit Auflagen versehen: Wer ein altes Haus abreißen will, müsste zunächst einmal nachweisen, dass das alte nicht mehr nutzbar ist. Wenn ich in manchen Architekturwettbe-werben mitbekomme, was da abgerissen werden soll, um Neubauten Platz zu machen, läuft es mir mitunter kalt den Rücken hinunter.
An welchem Punkt Ihrer Karriere ist Ihnen bewusst geworden, dass das, was wir als Planer da tun, nicht wirklich nachhaltig ist? In den letzten zehn Jahren habe ich immer stärker wahrgenommen, dass wir als Architeken Verantwortung tragen für das, was beim Bauen systemisch falsch läuft. Andererseits habe ich intuitiv immer auch an Zukunftsthemen gearbeitet. Bereits meine ersten Planungen nach dem Studium waren Holzhäuser, die ich für einen Zimmereibetrieb entwickelt und im Bau betreut habe. Danach folgte eine Umnutzung einer alten Fabrik in Offenbach. In unserem Büro Allmann Sattler Wappner Architekten haben wir Nachhaltigkeitsthemen immer dem formalen Konzept untergeordnet. Das heißt beispielsweise, dass wir ein Glashaus ent-worfen und erst danach eine Lösung gesucht haben, es nachhaltig regenerativ zu klimatisieren. In den 90er Jahren haben wir unsere Gebäude so konzipiert, dass wir auf Klimaanlagen verzichten konnten. Anfang der 2000er haben wir in Nordschwabing ein Hochhaus für die Munich Re gebaut, bei dem über einem 80 Meter langen Erdkanal vorkonditionierte Luft in das Gebäude eingetragen wird und über den Kamineffekt in die Doppelböden der Stockwerke gelangt – ein schlichtes, nachhaltiges Konzept, dank dessen wir auf eine energieintensive Lüftungs- und Klimaanlagen verzichten konnten. Das klingt ebenso schlicht wie gut.Es ist verrückt, aber beim „Hochhaus am Europaplatz“, das wir gerade in Berlin bauen, hätten wir etwas ein vergleichbares Konzept gar nicht mehr bauen dürfen. Seit der Jahrtausendwende werden Architekten von immer neuen Normen und Gesetzen überrannt, so dass wir viele gute Ideen von damals heute gar nicht mehr umsetzen können. Haben Sie schon einmal überlegt, deswegen den Beruf an den Nagel zu hängen?Niemals. Denn wenn ich meinen Beruf an den Nagel hängte, könnte ich ja bei der Bauwende nicht mehr mitwirken. Meine Strategie lautet vielmehr, radikaler die kritischen Themen anzusprechen und vehementer Veränderungen einzufordern. Ich finde, wir Architekten sollten das Thema Nachhaltigkeit selbst in die Hand nehmen und es nicht den Ingenieuren und der Technik überlassen. Damit aber wächst die Komplexität der Bauaufgaben, die kleine Büros ohnehin schon überfordert. Das mag sein, aber wir dürfen uns nicht wegducken. Nur gemeinsam mit den Ingenieuren und den Bauherrn können wir es schaffen. Ingenieure sind ja in erster Linie daran interessiert, die Vorgaben und Standards einzuhalten. Das ist dann vielleicht nicht immer innovativ – aber wir können sie ja auf den Weg mitnehmen. Übrigens beobachte ich gerade bei kleineren Büros hohes Interesse an nachhaltigen Lösungen, jedenfalls mehr als bei den großen Büros. „Wenn wir wollen, dass Nachhaltigkeit eine relevante gesellschaftliche Bewegung werden soll, müssen wir sie auch mit der Ästhetik verbinden“, haben Sie kürzlich in einem Essay konstatiert, „Niemand will in einem Haus wohnen, nur weil es nachhaltig ist.“ Durch die Blume heisst das doch: nachhaltige Bauten sind bislang zu unattraktiv. Unattraktiv ist nicht der richtige Ausdruck, mir geht es um die Sichtbar-, Nach-vollziehbar- und Glaubwürdigkeit. Wir müssen gewohnte Sehbilder verlassen und das Narrativ der Nachhaltigkeit auch ästhetisch entwickeln. Der Bewegung würde es helfen, wenn man Häusern ihre nachhaltigen Qualitäten ansähe – so wie dem Alnatura Campus von haas cook zemmrich Studio 2050 beispielsweise, einem fantastischen und sehr experimentellen Gebäude in Darmstadt. Wenn Nachhaltigkeit Menschen begeistern soll, muss sie sie sinnlich ansprechen und ihnen Freude machen.
Sichere & zukunftsfähige
Elektroinfrastruktur im Bestand
Ertüchtigung zählt bei jeder Altbausanierung zu den Top-Prioritäten.
E-Mobile in der Garage, Photovoltaik auf dem Dach und smarte Funktionen im Haus: Das Energiesystem der Zukunft wird mit der Elektroinstallation von Vorvorgestern nicht funktionieren. Bei der Modernisierung im Bestand muss daher eine zukunftssichere Elektroinfrastruktur gleich mit eingebaut werden. Nur wie?
Bares vom Bund
auch für den Altbestand
Von Bauleitung bis Batteriespeicher – der Bund unterstützt die energetische Gebäudesanierung.
Gute Nachricht für Architekten und Bauherren: Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wird die energieeffiziente Sanierung von Bestandsgebäuden vereinfacht und ausgeweitet. Auch die Kosten für Bauleitung und die energetische Fachplanung werden vom Staat gefördert.
Upgrade für den Altbau
Komfortable Gebäudetechniklösungen für Bestandsbauten
„Der wachsende Respekt vor Baugeschichte und Bestand, Klimawandel und Resourcenknappheit sprechen dafür, dass Bauen im Bestand von der Ausnahme zur Regel avancieren wird.“
Auf Nummer Sicher:
Brandschutz in Schulgebäuden
Im Falle eines Feuers kann kluge, verlässliche Brandschutztechnik lebensrettend sein. Informieren Sie sich hier über mögliche Brandschutzmaßnahmen für Gebäude.
Maßgeschneiderte Lösungen
für individuelle Architektur
In der Hager Manufaktur fertigen wir in einer Verbindung aus Hightech und Handarbeit Schalter, die es so kein zweites Mal gibt. Viele werden gemeinsam mit Architekten und Planern für ein ganz bestimmtes Objekt oder eine spezielle Aufgabe entwickelt. Unser Anspruch ist es, jeden dieser Wünsche in bestmöglicher Qualität erfüllen. Jedes Produkt ist so einzigartig wie das Projekt, für das es angefertigt wird.
Mehr Informationen erhalten
Nehmen Sie’s selbst in die Hand! Mit unseren Katalogen und Broschüren haben Sie alle Informationen, die Sie für Ihre Projekte brauchen, stets zur Hand.