DIN 18015-2:2021-10
Ange­passte Norm und aktu­elle Anfor­de­rungen an Mindest­aus­stat­tung

Wesent­liche Ände­rungen durch aktu­elle Ausstat­tungs­werte.

Nahaufnahme von Händen, die einen Elektro-Grundriss mit Markern markieren

DIN 18015: Teil 1 und 2 

Die aktua­li­sierte DIN 18015 ist an die heutigen tech­ni­schen Anfor­de­rungen ange­passt worden. Die Norm ersetzt damit die bishe­rige DIN 18015 Teil 1 und Teil 2. Erfahren Sie auf dieser Seite, welche wesent­li­chen Ände­rungen sich vor allem durch die aktu­ellen Ausstat­tungs­werte ergeben.

 

Teil 2 der DIN 18015-2:2021-10 defi­niert neue Anfor­de­rungen an die Mindest­aus­stat­tung elek­tri­scher Anlagen in Wohn­ge­bäuden. Diese entspre­chen nicht nur den aktu­ellen tech­ni­schen Gege­ben­heiten, sondern berück­sich­tigen auch verän­derte Baugrund­risse. Die im Teil 2 fest­ge­legten Mindest­an­for­de­rungen sind zudem die Grund­lage für die HEA-Ausstat­tungs­werte RAL-RG 678. Die Mindest­aus­stat­tung der DIN 18015-2 stellt den ersten RAL-Ausstat­tungs­wert dar – die soge­nannte 1-Stern-Instal­la­tion (*). Darüber hinaus werden Mindest­aus­stat­tungen für eine Stan­dard­aus­stat­tung (**) und eine Komfort­aus­stat­tung (***) defi­niert.

 

Erhalten Sie hier: 


DIN 18015:
Geltungs­be­reich und recht­liche Verbind­lich­keit

Alle Anfor­de­rungen der Norm gelten glei­cher­maßen für die Planung neuer Anlagen als auch für die Moder­ni­sie­rung von beste­henden Elek­tro­in­stal­la­tionen. Zudem gilt, dass die Elek­tro­in­stal­la­tion den zum Errich­tungs­zeit­punkt geltenden gesetz­li­chen und behörd­li­chen Vorschriften, DIN-VDE-Normen, DIN-Normen und den Tech­ni­schen Anschluss­be­din­gungen (TAB) der Netz­be­treiber entspre­chen muss. Die tech­ni­schen Anfor­de­rungen der VDE-AR-N 4100 sind bei Planung, Errich­tung, Anschluss und Betrieb von Kunden­an­lagen an das Nieder­span­nungs­netz des Netz­be­trei­bers eben­falls zu beachten.

Der Geltungs­be­reich der DIN 18015‐1:2020‐05 umfasst Elek­tro­in­stal­la­tionen in Wohnungen mit Kommu­ni­ka­ti­ons­technik und bezieht neben konven­tio­nellen Anlagen auch solche mit Gebäu­de­sys­tem­technik ein. Die im Teil 2 beschrie­benen Ausstat­tungs­werte der elek­tri­schen Anlagen entspre­chen den heutigen Komfort- und Sicher­heits­be­dürf­nissen; inhalt­liche Schwer­punkte des Teils 1 sind die elek­tri­sche Ausstat­tung (auch für die Sicher­heit) und die Verfüg­bar­keit elek­tri­scher Anlagen. Zudem wurden die Anfor­de­rungen an die Doku­men­ta­tion jeder Anlage über­ar­beitet, die Forde­rung der Nach­füh­rung der Doku­men­ta­tion an den Anla­gen­zu­stand aufge­nommen und erst­mals muss die Doku­men­ta­tion notwen­dige Wartungs- und Prüf­in­ter­valle für den bestim­mungs­ge­mäßen Betrieb der elek­tri­schen Anlage (z. B. Rauch­warn­melder) enthalten. Ist die Anwen­dung der DIN 18015 in der Ausschrei­bung vorge­sehen und wurde sie im Werk­ver­trag verein­bart, so ist diese Normen­reihe rechts­ver­bind­lich anzu­wenden.

 

Im TAB-Muster­wort­laut des BDEW wird die Einhal­tung der DIN 18015 z. B. für die Planung der Haupt­lei­tung, des Haupt­strom­ver­sor­gungs­sys­tems oder auch der Zähler­schränke gefor­dert.



Strom­kreis­ver­teiler in Wohnungen
gemäß DIN

Gene­rell sind in Wohnungen Instal­la­ti­ons­klein­ver­teiler nach DIN EN 60670-24 (VDE 0606-24) und DIN 43871 zur Unter­brin­gung von Schutz- und Schalt­ge­räten sowie anderen Betriebs­mit­teln vorzu­sehen. Die Verteiler sind vorzugs­weise in der Nähe des Belas­tungs­schwer­punkts zu plat­zieren – in der Regel also im Flur. In Einfa­mi­li­en­häu­sern ist es auch zulässig, den Strom­kreis­ver­teiler als Verteil­er­feld im Zähler­schrank nach DIN VDE 0603 (VDE 0603) auszu­führen.

 

Für den Anschluss des Strom­kreis­ver­tei­lers ist vom Zähler­platz für jede Wohnung eine Leitung mit drei Außen­lei­tern (3L, N, PE) und einer zuläs­sigen Strom­be­last­bar­keit von mindes­tens 63 A zum ersten Strom­kreis­ver­teiler vorzu­sehen. Sind mehrere Strom­kreis­ver­teiler für eine Wohnung vorge­sehen (z. B. bei mehr­ge­schos­sigen Wohnungen), richtet sich die Mindest­be­last­bar­keit der Leitungen zu den weiteren Strom­kreis­ver­tei­lern nach dem zu erwar­tenden Leis­tungs­be­darf oder nach der zuge­ord­neten Über­strom-Schutz­ein­rich­tung.



Verle­gung von Kabeln und Leitungen
nach DIN 18015-3: Tipps für Rohr­netze

  1. Für Kabel und Leitungen, die unmit­telbar auf der Decke (Rohdecke) geführt werden, ist für den Schutz gegen Beschä­di­gung ein Elek­tro­in­stal­la­ti­ons­rohr oder ein Elek­tro­in­stal­la­ti­ons­kanal vorzu­sehen.
  2. Für Infor­ma­tions- und Kommu­ni­ka­ti­ons­technik (IuK), Vertei­l­an­lagen für Radio/Fern­sehen bzw. Rund­funk und Kommu­ni­ka­ti­ons­technik (RuK) sind jeweils getrennte Rohr­netze vorzu­sehen.

 

Bei der Verle­gung von Kabeln und Leitungen sind die Vorgaben der DIN 18015-3 „Elek­tri­sche Anlagen in Wohn­ge­bäuden – Teil 3: Leitungs­füh­rung und Anord­nung der Betriebs­mittel“ zu beachten. Um eine Gefähr­dung von Personen bzw. Sach­schäden auszu­schließen, hat die Verle­gung gene­rell so zu erfolgen, dass eine mecha­ni­sche Beschä­di­gung ausge­schlossen ist. Beson­dere Sorg­falt ist vor allem bei „unsichtbar“ in Wänden oder Decken verlau­fenden Leitungen gefor­dert. 



Anzahl der Strom­kreise
für Steck­dosen und Beleuch­tung

Die zu wählende Größe des Instal­la­ti­ons­klein­ver­tei­lers ist abhängig von der Größe der Wohnung, dem Ausstat­tungs­um­fang (siehe Tabelle), der Zahl der Strom­kreise sowie den gewünschten Schutz-, Schalt-, Über­wa­chungs- und Rege­lungs­funk­tionen. 


Wohn­fläche der Wohnung   Mindest­an­zahl der Strom­kreise für Steck­dosen und Beleuch­tung  
=< 50 m² 
50 – 75 m²  
75 – 100 m² 
100 – 125 m² 
> 125 m²


DIN 18015-2:
Strom­kreis­ver­teiler in Mehr­raum­woh­nungen sind mindes­tens 4‐reihig auszu­führen

Gemäß DIN 18015-2 sind Strom­kreis­ver­teiler in Mehr­raum­woh­nungen mindes­tens 4‐reihig, bei Einraum­woh­nungen mindes­tens 3‐reihig auszu­führen. Erstre­cken sich abge­schlos­sene Wohnungen über mehrere Etagen, sind mindes­tens zwei Strom­kreis­ver­teiler vorzu­sehen. Die Größe zusätz­li­cher Strom­kreis­ver­teiler – beispiels­weise für die E-Mobi­lität in der Garage – kann nutzungs­ge­recht ange­passt werden, die Mindest­größe von zwei Reihen darf jedoch nicht unter­schritten werden. Um für spätere Ände­rungen und/oder Erwei­te­rungen gerüstet zu sein, empfiehlt die Norm eine Platz­re­serve von 20 Prozent.


Tipp zu den Anfor­de­rungen
an Strom­kreis­ver­teiler

  1. Wir empfehlen eine Platz­re­serve von 20 Prozent
  2. Mindes­tens 4-reihiger Verteiler bei Mehr­raum­woh­nungen
  3. Mindes­tens 3-reihiger Verteiler bei Einraum­woh­nungen
  4. Bei Wohnungen über mehrere Etagen mindes­tens zwei Verteiler
  5. Der zweite Verteiler mindes­tens 2-reihig

Kommu­ni­ka­ti­ons­ver­teiler 

Zum Strom­kreis- ist in Wohnungen auch ein Kommu­ni­ka­ti­ons­ver­teiler vorzu­sehen, dieser dient der Aufnahme von aktiven und passiven IuK und/oder RuK‐Kompo­nenten. Hierzu zählen beispiels­weise TAE-Dose, Router/Modem, Swit­ches, Verstärker, Span­nungs­ver­sor­gungen oder auch der Abschluss­punkt des Glas­fa­ser­zu­gangs (APG). Der Kommu­ni­ka­ti­ons­ver­teiler bildet damit den zentralen Punkt (Stern­punkt) für das Wohnungs­netz. Die Größe des Kommu­ni­ka­ti­ons­ver­tei­lers resul­tiert aus dem Platz­be­darf der genannten Kompo­nenten sowie aus der Zahl der abge­henden Elek­tro­in­stal­la­ti­ons­rohre.

 

Die Unter­brin­gung des Kommu­ni­ka­ti­ons­ver­tei­lers erfolgt bei Einfa­mi­li­en­häu­sern vorzugs­weise im Zähler­schrank neben dem Verteil­er­feld. 

 

Wichtig: Zwischen Strom­kreis­ver­tei­lern und Kommu­ni­ka­ti­ons­ver­tei­lern ist ein Elek­tro­in­stal­la­ti­ons­rohr oder ‐kanal vorzu­sehen – beispiels­weise um eine Verbin­dung zur Span­nungs­ver­sor­gung im Kommu­ni­ka­ti­ons­ver­teiler herzu­stellen oder um Kompo­nenten der Gebäu­de­sys­tem­technik anzu­binden.


Die Auslö­sung eines Schutz­schal­ters darf nicht zum Ausfall aller Strom­kreise führen

Getrennte Strom­kreise bei Räumen mit beson­derer Nutzung

Bei Räumen mit beson­derer Nutzung wie beispiels­weise Hobby­räumen empfiehlt es sich, für Steck­dosen und Beleuch­tung grund­sätz­lich getrennte Strom­kreise vorzu­sehen. So können Folgeun­fälle bei Ausfall der Beleuch­tung vermieden werden. Für Wasch­ma­schine und Trockner sind immer sepa­rate Strom­kreise einzu­planen. Als Über­strom‐Schutz­ein­rich­tungen für Beleuch­tungs‐ und Steck­do­sen­strom­kreise sind LS-Schalter oder Fehler­strom‐Schutz­schalter mit einge­bautem Über­strom­schutz (RCBO) vorzu­sehen. 

 

Zulei­tungen zu beson­deren Verbrau­chern

Als Zulei­tung zu Durch­lauf­er­hit­zern für Bade- oder Dusch­zwecke ist eine Dreh­strom­lei­tung mit einer zuläs­sigen Strom­be­last­bar­keit von mindes­tens 35 A zu instal­lieren. Für den Anschluss eines Elek­tro­herdes oder einer Koch­mulde ist eine Leitung mit drei Außen­lei­tern (3L, N, PE) und einer zuläs­sigen Strom­be­last­bar­keit von mindes­tens 20 A zu instal­lieren.


Ist eine Lade­mög­lich­keit für Elek­tro­stra­ßen­fahr­zeuge vorge­sehen, ist eine Zulei­tung mit drei Außen­lei­tern (3L, N, PE) und einer der Lade­sta­tion entspre­chenden Strom­be­last­bar­keit von der Haupt­ver­tei­lung bzw. dem Zähler­schrank zum Lade­platz oder mindes­tens ein entspre­chendes Elek­tro­in­stal­la­ti­ons­rohr vorzu­sehen.

 

Selek­ti­vität

Bei der Zuord­nung von Anschluss­stellen für Verbrau­cher zu einem Strom­kreis ist darauf zu achten, dass Schutz­ein­rich­tungen wie FI- oder LS-Schalter beim auto­ma­ti­schen Abschalten im Fehler­fall oder beim manu­ellen Abschalten nur einen möglichst kleinen Teil der Anlage außer Betrieb setzen. Ziel ist es, immer eine größt­mög­liche Verfüg­bar­keit der Anlage zu erhalten. Um die Selek­ti­vität auch bei der Hinter­ein­an­der­schal­tung von Über­strom-Schutz­ein­rich­tungen und solchen zum Schutz gegen elek­tri­schen Schlag zu gewähr­leisten, sind Geräte mit entspre­chenden Selek­tiv­ei­gen­schaften zu wählen. Das können beispiels­weise SH-Schalter im Zähler­schrank oder selek­tive FI-Schutz­schalter für den über­ge­ord­neten Fehler­strom- und den Brand­schutz sein. Alter­nativ können für Endstrom­kreise auch FI/LS‐Schalter einge­setzt werden. Hier ergibt sich die höchst­mög­liche Verfüg­bar­keit.

 

Um beim Einsatz von FI-Schal­tern die Verfüg­bar­keit hoch und das Risiko einer Über­last gering zu halten, ist die Zuord­nung von Endstrom­kreisen folgen­der­maßen zu planen: 

  • Mit 2-poligen FI-Schal­tern sind nicht mehr als zwei 1-phasige Endstrom­kreise abzu­si­chern
  • Mit 4-poligen FI-Schal­tern sind nicht mehr als sechs 1-phasige Endstrom­kreise abzu­si­chern

 

Erlaubt: selek­tive Gruppen-FI-Schutz­schalter

Hinsicht­lich der Zuord­nung von Fehler­strom-Schutz­schal­tern zu den Strom­kreisen ist also zu beachten, dass das Abschalten eines FI-Schutz­schal­ters nicht zum Ausfall aller Strom­kreise führen darf. Ableit­ströme, die sich im normalen – also fehler­freien – Betrieb ergeben, dürfen die Fehler­strom-Schutz­ein­rich­tungen nur in dem Maße vorbe­lasten, dass ein sicherer Betrieb möglich ist. Dies erreicht man durch eine entspre­chende Auftei­lung der Strom­kreise und den Einsatz abge­stimmter FI-Schutz­schalter. Die Anzahl notwen­diger Strom­kreise in einer elek­tri­schen Anlage wird in DIN 18015-2 beschrieben.

 

Weitere Infor­ma­tionen über den Schutz gegen elek­tri­schen Schlag aus der DIN VDE 0100-410 erfahren Sie hier und im Hager Tipp 36 als PDF-Down­load.



Tipp für FI-Schalter (RCD)

2-polig: maxi­male Anzahl von 1-phasigen Endstrom­kreisen = 2;

4-polig: maxi­male Anzahl von 1-phasigen Endstrom­kreisen = 6. 

 

Alter­nativ können für Endstrom­kreise auch FI/LS-Schalter einge­setzt werden. In diesem Fall ergibt sich die höchst­mög­liche Verfüg­bar­keit. Weitere Infor­ma­tionen über Effi­zi­ente FI-LS-Absi­che­rung erfahren Sie hier und im Hager Tipp 42 als PDF-Down­load.

 

Zur Vertei­lung der Einspei­sung aus einem 4-poligen Gruppen-FI zu 6 LS steht ab Januar 2025 die neue waage­rechte Phasen­schiene KDN363J für normen­kon­forme Instal­la­tionen nach DIN 18015-1 zur Verfü­gung.



Icon eines Dokuments.

Hager Tipp 21

Aktua­li­sierte DIN 18015

Ausführ­liche Infor­ma­tionen zur aktua­li­sierten DIN 18015 finden Sie im Hager Tipp 21.


DIN 18015-1:2020-05:
Doku­men­ta­ti­ons­pflicht für Instal­la­tions- und Schalt­pläne

Doku­men­ta­ti­ons­pflicht

Den Abschluss einer norm­ge­rechten Instal­la­tion in Wohn­ge­bäuden nach DIN 18015-1:2020-05 bildet eine umfas­sende Doku­men­ta­tion der Instal­la­tions- und Schalt­pläne.

 

Instal­la­ti­ons­pläne

Anschluss- sowie Schalt­stellen sind auf einem Grund­riss­plan anzu­geben; dabei sind die grafi­schen Symbole entspre­chend der DIN EN 60617 zu verwenden.

 

Schalt­pläne

müssen die Art und den Aufbau der Strom­kreise kennt­lich machen sowie die Iden­ti­fi­zie­rung der Einrich­tungen für Schutz-, Trenn- und Schalt­funk­tionen samt ihrer Einbau­orte ermög­li­chen. Darüber hinaus sind weitere Anla­gen­do­ku­men­ta­tionen gemäß DIN VDE 0100-510 (VDE 0100-510) zu erstellen.



Tipps für die Planungs­un­ter­lagen
nach DIN 18015-1:2020-05

Die Planungs­un­ter­lagen müssen dem tatsäch­li­chen Stand entspre­chen; Erwei­te­rungen, Ände­rungen und Nutzungs­än­de­rungen sind nach­zu­tragen. Außerdem sind Prüf­be­richte nach DIN VDE 0100‐600 (VDE 0100‐600) sowie die Doku­men­ta­tion nach DIN 18014 den Planungs­un­ter­lagen beizu­fügen. Darüber hinaus muss die Doku­men­ta­tion für den bestim­mungs­ge­mäßen Betrieb der Anlage auch alle erfor­der­li­chen Hinweise und Empfeh­lungen für Wartungs‐ und Prüf­in­ter­valle enthalten. Das betrifft beispiels­weise FI- und Über­span­nungs-Schutz­ein­rich­tungen oder auch Rauch­warn­melder.

 

Check­liste Doku­men­ta­tion:

  • Instal­la­ti­ons­plan
  • Strom­lauf­plan
  • Aufbau­zeich­nung oder Foto
  • Erwei­te­rungs- und Ände­rungs­ver­merke sowie Prüf­pro­to­kolle
  • Empfeh­lungen für notwen­dige Wartungs- und Prüf­in­ter­valle

 

Die Doku­men­ta­tion der Elek­tro­in­stal­la­tion kann ganz einfach mit Hager Ready oder Hagercad erstellt werden.



DIN 18015-2:2021-10: Mindest­aus­stat­tung
elek­tri­scher Anlagen in Wohn­ge­bäuden

Die DIN 18015-2 berück­sich­tigt den Trend zur multi­funk­tio­nalen Raum­nut­zung in modernen Wohn­ge­bäuden, bei dem Nutzungs­be­reiche inein­an­der­fließen. Die Mindest­zahl der Strom­kreise für Steck­dosen zur allge­meinen Verwen­dung und für die Beleuch­tung richtet sich nach der Wohn­fläche und ist in der Tabelle oben beschrieben. Für weitere Verbrauchs­mittel mit hohen Anschluss­leis­tungen wie Elek­tro­grills oder Bügel­sta­tionen können zusätz­liche Anschlüsse mit eigenem Strom­kreis erfor­der­lich sein.

 

Die Anzahl der Steck­dosen sowie der Anschlüsse für Beleuch­tung und Verbrauchs­mittel richtet sich nach der unteren Tabelle.

 

Küche Wohn­zimmer Esszimmer Schlaf­zimmer Bad WC weitere...
<
20 m2
>
20 m2
  <
16 m2
>
16 m2
  Anzahl Beleuch­tungs­an­schlüsse
Beleuch­tungs­an­schlüsse 2 1 2 1 1 2 2 1 ...
  Anzahl der Steck­dosen und Anschlüsse für Verbrauchs­mittel
Steck­dosen allge­mein 3 4 5 3 6 8 2 1 ...
...

 

Mehr Infos, bspw. für weitere Räume, Verbrau­cher und beson­dere Verbrau­cher mit eigenem Strom­kreis sowie konkre­tere Hinweise zu Nutzungs­be­rei­chen, deren Kombi­na­tion sowie der Zähl­weise von Steck­dosen entnehmen Sie bitte Seite 6 des Hager Tipp 21.


Anord­nung von Schal­tern und Steck­dosen in einer Küche 

Die Zahl der Steck­dosen wurde entspre­chend ange­passt. Weiterhin werden Steck­dosen nicht mehr per Fußnote doppelt ausge­führt, sondern alle Auslässe sind benannt und damit vom Wohnungs­nutzer klar zu iden­ti­fi­zieren.


Anord­nung in nutzungs­ge­rechter räum­li­cher Vertei­lung

Gene­rell ist jedem Raum­zu­gang eine Schalt­stelle zuzu­ordnen; bei Räumen mit mehr als einem Zugang und Fluren muss mindes­tens ein Beleuch­tungs­an­schluss von jedem Zimmer geschaltet werden können.

 

Sollten in Fluren die Schalt­stellen von zwei Zugängen jedoch unmit­telbar erreichbar sein, reicht eine Schalt­stelle für diese Schalt­po­si­tion. Alter­nativ kann das Schalten der Flur­be­leuch­tung unter Berück­sich­ti­gung der Raum­geo­me­trie auch durch Bewe­gungs- oder Präsenz­melder auto­ma­tisch erfolgen.

 

Zu Geschoss­treppen inner­halb einer Wohnung heißt es, dass ergän­zend zur Tabelle von Seite 6 des Hager Tipp 21 in jedem Geschoss eine Schalt­stelle für mindes­tens einen Beleuch­tungs­an­schluss zur Beleuch­tung der Treppe vorzu­sehen ist.

 

Und in Schlaf­zim­mern gilt, dass für jeden Bett­platz eine zusätz­liche Schalt­stelle für mindes­tens einen Beleuch­tungs­an­schluss nach der oberen Tabelle und zwei Steck­dosen vorzu­sehen sind.

 

Tipp zum Schutz von Steck­dosen: Steck­dosen in allge­meinen Räumen und im Freien sind gegen unbe­fugte Benut­zung zu sichern und vor Mani­pu­la­tion zu schützen.


DIN 18015-3: Instal­la­tion von Kommu­ni­ka­tions- und Netz­werk­an­wen­dungen

Für die Nutzung mobiler Endge­räte sind leitungs­ge­bun­dene WLAN-Acces­s­points empfeh­lens­wert. Ihre Anord­nung erfolgt in der oberen Instal­la­ti­ons­zone nach DIN18015-3 oder im Decken­be­reich.



RAL-RG 678: Defi­niert über die Norm
hinaus­ge­hende Stan­dard- und Komfort­aus­stat­tungen

Die RAL-RG 678 spezi­fi­ziert über die Mindest­aus­stat­tung hinaus­ge­hende Ausstat­tungs­merk­male. Die dort beschrie­benen Werte entspre­chen den heutigen Komfort- und Sicher­heits­be­dürf­nissen. Inhalt­liche Schwer­punkte sind die elek­tri­sche Sicher­heit sowie die Verfüg­bar­keit elek­tri­scher Anlagen einschließ­lich der Doku­men­ta­tion jeder Anlage.

Neben dem Schalten und Verteilen elek­tri­scher Energie ergeben sich bei einer zeit­ge­mäßen Elek­tro­in­stal­la­tion weitere Anwen­dungen zum Über­wa­chen, Anzeigen, Melden und Bedienen. Typi­sche Beispiele sind:

  • Beleuch­tungs­steue­rungen
  • Roll­laden-, Jalousie- und Marki­sen­steue­rungen
  • Einzel­raum­tem­pe­ra­tur­re­ge­lungen
  • Fenster- und Türüber­wa­chungen
  • Gefahr­mel­dungen mit Hilfe von Einbruch- und Brand­mel­de­an­lagen

Ausstat­tungs­werte schaffen Vergleich­bar­keit 

Je nach Anspruch und Anfor­de­rung sind entspre­chende Ausstat­tungs­werte zu berück­sich­tigen:


Ausstat­tungs­wert 1:  Ausstat­tungs­wert 2:  Ausstat­tungs­wert 3: 
* Mindest­aus­stat­tung gemäß DIN 18015-2:2021-10  ** Stan­dard­aus­stat­tung gemäß RAL-RG 678  *** Komfort­aus­stat­tung gemäß RAL-RG 678 für geho­bene Ansprüche 



Hinweis bezüg­lich der Zuord­nung
eines Ausstat­tungs­wertes 

Beachten Sie, dass die Zuord­nung eines Ausstat­tungs­wertes grund­sätz­lich für eine gesamte Wohn­ein­heit erfolgt. Das heißt: Der Ausstat­tungs­wert einer Wohn­ein­heit setzt voraus, dass alle Räume mindes­tens die Anfor­de­rungen dieses Ausstat­tungs­wertes erfüllen. Sind die Ausstat­tungs­werte der Elek­tro­in­stal­la­tion in einer Ausschrei­bung vorge­geben, so sind diese rechts­ver­bind­lich umzu­setzen.

 

Unab­hängig vom Ausstat­tungs­wert ist es sinn­voll, z. B. USB-Steck­dosen, Einbau­ra­dios, Bewe­gungs­melder, Jalou­sieuhren etc. wie elek­tri­sche Betriebs­mittel fest in die elek­tri­sche Anlage zu inte­grieren.



Weitere Normen einfach erklärt:
Unsere praxis­ori­en­tierten Hager Tipps



Türkom­mu­ni­ka­tion und
Schal­ter­pro­gramme

Sprech­an­lagen

Sind mehrere Wohnungen eines Gebäudes über einen gemeinsam verschließ­baren Haus­ein­gang zugäng­lich, ist für jede Wohnung eine Türöff­ner­an­lage in Verbin­dung mit einer Sprech­an­lage vorzu­sehen – gege­be­nen­falls mit Bild­über­tra­gung, wie sie das Elcom-Programm als Audio- und/oder Video­sta­tionen anbietet.

 

Unser Tipp für durch­gän­giges Design: Speziell für die Innen­sta­tionen gibt es zu den Schal­ter­pro­grammen passende Rahmen. 

Ansicht der digitalen Namensschilder auf der Elcom motion IP Türsprechanlage mit Video

Elcom motion

Elcom One

Elcom touch


Schal­ter­pro­gramme

Tech­ni­sche Anfor­de­rungen nach DIN 18015 erfüllt? Dann geht’s an das Design der Schal­ter­pro­gramme! Gewichten Sie dies, wenn Sie Ihre Kunden beraten, entspre­chend. Eine große Auswahl unter­schied­li­cher Designs in Form, Farbe und Mate­rial für jeden Einrich­tungs­stil hält beispiels­weise das Berker Schal­ter­pro­gramm bereit.

 

Hier einige Beispiele:

Weißer quadratischer Lichtschalter an Wand

Berker S.1 polar­weiß

Schwarzer quadratischer elektrischer Wandschalter mit einem einfachen Design isoliert auf weißem Hintergrund

Berker B.3 Alu, schwarz

Moderner schwarzer quadratischer Lichtschalter auf einer silbernen gebürsteten Metall-Wandplatte

Berker B.7 Edel­stahl, anthrazit

Moderner schwarzer Lichtschalter an einer Wand, elektrische Komponente für die Hausautomation

Berker Q.1 anthrazit

Roter quadratischer Lichtschalter auf weißem Hintergrund

Berker R.1 Acryl rot trans­pa­rent

Minimalistischer weißer Lichtschalter auf einer Wandplatte

Berker R.8 Glas