Schloss Düneck,
Moorrege
Originalgetreue Restaurierung eines Herrenhauses
Mutige Macher
Bauchentscheidung für ein Großprojekt
Das 1871 erbaute Schloss Düneck im schleswig-holsteinischen Moorrege, war nur noch ein Schatten seiner selbst, als Andreas Hanitsch es im Herbst 2021 besichtigte. Dennoch war der Hamburger Unternehmer gleich begeistert. Nur zwei Besichtigungstermine brauchte es, dann unterzeichneten Hanitsch und seine Lebensgefährtin Thani Huynh den Kaufvertrag für das 1.300 Quadratmeter große Anwesen mit 3,6 Hektar großem Park, Wildbestand und Fischteich.
Zeitgemäßer Komfort
Moderne Gebäudetechnik zieht im Schloss mit ein
Geplant worden war Schloss Düneck vom deutsch-amerikanischen Architekten Detlef Lienau (1818–1887). Sein Schloss Düneck zitierte denn auch ganz im Stil US-amerikanischer Mansions unterschiedlichste architektonische Einflüsse. Neubesitzer Hanitsch machte sich zusammen mit seiner Lebensgefährtin und Architekt Giorgio Gullotta daran, die ursprüngliche Größe des Hauses wiederherzustellen.
Bei Steckdosen und Schaltern entschieden sich die Bauherren für die Berker Serie 1930 in Porzellan made by Rosenthal – für Schlossherr Hanitsch „eine der ganz wenigen Schalterserien, die moderne Funktionen mit historischer Anmutung zusammenbringt“.
Archäologische Feinarbeit
Originalpläne helfen bei der Restaurierung
Die Restaurierungsarbeiten am Schloss glichen lange einer archäologischen Spurensuche. Dabei konnte das Bauteam auf Originalpläne aus Lienaus Nachlass zurückgreifen, der von der New Yorker Columbia University verwaltet wird. In enger Abstimmung mit Denkmalschützern wurden dann vorsichtig Tapeten abgetragen, Teppichböden angehoben, zugemauerte Durchgänge erneut geöffnet und neuzeitliche Einbauten zurückgebaut. Dabei zahlte sich die hohe handwerkliche Qualität der Gründerzeit aus. Nahezu sämtliche Innentüren, Fliesen-, Parkett- und Dielenböden sowie sämtliche Originalfenster konnten gerettet und für die nächste Bewohnergeneration aufgearbeitet werden.
Restaurierung in
Rekordzeit
Neues Leben für ein altes Haus
Für Architekt Giorgio Gullotta lag die größte Herausforderung darin, das 150 Jahre alte Gemäuer binnen kurzer Zeit zu modernisieren und dem gesamten Haus ein neues Design zu verleihen. „Die Energie eines historischen Objekts wie Schloss Düneck ist förmlich zu spüren“, sagt Gullotta, „man merkt, wie das Haus aufatmet, wenn seine ursprünglichen Qualitäten wieder freigelegt werden.“ Mit größtmöglichem Respekt für die Originalsubstanz ließen die Architekten Wandmalereien, Böden, Decken und Verzierungen freilegen, belebten historische Schächte und bauliche Raffinessen der alten Baumeister neu.
Sanierung weitergedacht
Zukunftsfähige Energieverteilung
Im Rahmen der umfangreichen Sanierung fand auch die Ertüchtigung der elektrotechnischen Infrastruktur statt. Mit der Erneuerung der Energieverteilung und der Technikzentrale von Hager ist das historische Gebäude optimal auf die Einbindung von Zukunftsanwendungen wie Wärmepumpe, Ladeinfrastruktur etc. vorbereitet.
Projektbeteiligte
Bauherr:
Andreas Hanitsch & Thani Huynh
Architekt:
Giorgio Gullotta Architekten, Hamburg
Elektroplanung:
Giorgio Gullotta Architekten, Hamburg
Elektroinstallation:
S&L Beleuchtungstechnik, Hamburg
Projektverantwortliche Hager:
Christian Eckhardt und Jens Winkler,
Region Nordost
Interview mit Architekt
Giorgio Gullotta
Ungeschliffene architektonische Diamanten entdecken und aufpolieren – das ist eine von Giorgio Gullottas Spezialitäten. Im out-of-the-box-Interview spricht der Hamburger Planer über seine strapaziösen Anfangsjahre in einem berühmten Architekturbüro, die Bedeutung seines Bauchgefühls und warum er nach wie vor ausschließlich mit der Hand zeichnet.
Ein weiteres Projekt
des Bauherrn Andreas Hanitsch:
Waterworks in Hamburg
Direkt am Elbufer und damit in bester Hamburger Wohnlage ist ein in vielerlei Hinsicht außergewöhnliches Quartier entstanden: Das Ensemble Waterworks umfasst sieben individuelle Villen und Wohnungen, die in einem ehemaligen Pumpwerk zu Hause sind.