Funktionsweise von
Leistungs- und Lasttrennschalter
Erfahren Sie alles über die Funktion der Niederspannungsschalt- und Schutzgeräten.
Funktion
Wie der Name vermuten lässt, besteht die Funktion von NS-Schalt- und -Schutzgeräten darin, elektrische Betriebsmittel zu schalten und zu schützen. Je nach Bauart werden sie dabei für verschiedene Aufgaben verwendet:
- Freischalten
- Lastschalten (z. B. Motoren)
- Schalten von Kurzschlussströmen
- Schutz von Personen
- Schutz gegen Überstrom
Abhängig von der Ausführung kann ein Schutz- oder Schaltgerät einzelne oder auch mehrere Aufgaben erfüllen. Die DIN EN 60947 (VDE 0660) enthält die allgemeine Festlegung für alle Arten von NS-Schutz- und Schaltgeräten wobei Leistungsschalter und Lasttrennschalter neben herkömmlichen Schmelzsicherungen die wichtigsten Schutz- und -Schaltgeräten, in Niederspannungsnetzen und -anlagen sind.
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Leistungsschalter
Nach dem „Internationalen Elektrotechnischen Wörterbuch (IEV)“ ist ein Leistungsschalter ein mechanisches Schaltgerät, das Ströme unter Betriebsbedingungen im Stromkreis einschalten, führen und ausschalten kann. Zudem kann es auch unter festgelegten, außergewöhnlichen Bedingungen, wie Kurzschluss, einschalten, während einer festgelegten Zeit führen und ausschalten. Man unterscheidet zwischen offenen Leistungsschaltern (ACB = Air Circuit Breaker) und Kompaktleistungsschaltern (MCCB = Moulded Case Circuit Breakers).
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Offene Leistungsschalter – ACB
Ein offener Leistungsschalter ist für die Verwendung in zwei Bereichen vorgesehen: als Leistungsschalter mit allgemeiner Schutzfunktion (z. B. in Fabriken, größeren Gebäuden und für Stromleitungen) sowie als reiner Schutzschalter für elektrische Maschinen (z. B. mit Generatoren, Motoren, Transformatoren und Kondensatoren). Offene Leistungsschalter sind überwiegend in metallischer Umhüllung und im Vergleich zu Kompaktleistungsschaltern großvolumiger gebaut.
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Kompaktleistungsschalter – MCCB
Kompaktleistungsschalter bestehen aus einem Isolierstoffgehäuse, das die Bauteile des Schalters umschließt. Sie werden mit Bemessungsströmen von bis zu 1600 A gebaut und werden als Einspeiseschalter, häufig mit verschiedenen Schutzaufgaben, in kleinen bis mittleren Verteilungen eingesetzt.
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Lasttrennschalter – LBS (Load Break Switches)
Ein Lasttrennschalter, erfüllt sowohl die Anforderungen an einen Lastschalter als auch an einen Trennschalter und ist somit eine Kombination aus beidem. Lastschalter können unter normalen Bedingungen und gegebenenfalls auch unter festgelegten Überlastbedingungen Ströme einschalten, führen und ausschalten. Selbst unter festgelegten anormalen Bedingungen, wie Kurzschluss, können Lastschalter die dabei auftretenden Kurzschlussströme während einer festgelegten Zeit führen. Trennschalter weisen dagegen eine erhöhte dielektrische Festigkeit sowie geringe Ableitströme der Trennstrecke auf. Sie müssen außerdem eine eindeutige Anzeige der Aus-Stellung nachweisen und dürfen sich nicht selbstständig einschalten (z. B. durch Vibration).
Lasttrennschalter werden in der Niederspannungstechnik oft in Kombination mit einem zum Nennstrom des Schalters passenden Sicherungselement verbaut oder haben je nach Art und Ausführung zumeist bis 1600 A die Option, dass das Sicherungselement im LBS integriert ist.
Wartung und Service von offenen und kompakten Leistungsschaltern
Um Gefahren wie Störlichtbögen vorzubeugen, welche durch fehlende Wartung oder zu viele Schaltvorgänge hervorgerufen werden können, sollte man für einen sicheren Betrieb auf professionelle Wartung nicht verzichten!
Laut BGV A3 sind Leistungsschalter als ortsfeste Betriebsmittel in einer elektrischen Anlage alle vier Jahre durch eine Elektrofachkraft auf ordnungsgemäßen Zustand zu prüfen.