Störlichtbogen-
Schutzsystem
Störlichtbogen verursachen Jahr für Jahr erhebliche Personen- und Anlagenschäden. Unser System bietet höchsten Schutz für Menschen und Anlagen.
Was ist ein Störlichtbogen?
Wie kann er entstehen und welche Gefahren ergeben sich?
Bei einem Lichtbogen handelt es sich um eine elektrische Gasentladung zwischen zwei Elektroden. Tritt dieser Lichtbogen nicht betriebsmäßig, sondern durch eine Störung auf, spricht man von einem Störlichtbogen. Bei diesem bildet sich dann zwischen den aktiven Leitern oder einem aktiven und einem passiven Leiter ein elektrisch leitfähiges Plasma, dessen Temperatur bei bis zu 20.000 °C liegen kann. Der Störlichtbogen kann eine Stromstärke von über 1000 Ampere aufweisen.
Passiver und Aktiver
Störlichtbogenschutz
Das unkontrollierte Entstehen und Ausbreiten von Störlichtbogen in der Schaltanlage sollte also bereits bei der Planung berücksichtigt werden, um das oberste Schutzziel, den Personenschutz, sicherzustellen.
Passiver Schutz:
Tritt innerhalb der Anlage trotz Schutzvorkehrungen, bspw. Form der inneren Unterteilung, ein Störlichtbogen auf, sorgen die Komponenten des passiven Störlichtbogenschutzes dafür, dass die destruktiven Auswirkungen keine Personen schädigen und auf den betroffenen Schaltanlagenteil begrenzt werde.
Aktiver Schutz:
Im Gegensatz zum passiven Schutz, sorgt das aktive Störlichtbogenschutz-System agardio.arc für ein schnelles Detektieren des Lichtbogens und löscht diesen gezielt. Dadurch werden die Auswirkungen von Störlichtbogen auf Personen und Anlage auf ein Minimum reduziert.
Passiver
Störlichtbogenschutz
Der passive Störlichtbogenschutz wird durch eine Kombination aus mehreren Komponenten und Maßnahmen realisiert:
- Schottungen als Barrieren gegen die Entstehung eines Störlichtbogens
- Schottungen als Barrieren gegen die Ausbreitung eines Störlichtbogens
- Mechanisch verstärkte Gehäusekomponenten (z.B. verstärkte Scharniere an Türen oder verstärkte Seitenwände)
- Gezielte Druckentlastung (z.B. Deckbleche mit Druckentlüftungsklappen)
- Lenkung des Störlichtbogens in vordefinierte Bereiche (z.B. durch Engstellen)
Das aktive Störlichtbogen-Schutzsystem
agardio.arc
Mit dem aktiven Störlichtbogen-Schutzsystem ergänzt Hager seinen passiven Störlichtbogen-Schutz aus Schutz/Isolations-Platten um eine wichtige Komponente und verkürzt gleichzeitig die Reaktionszeit: Während der passive Störlichtbogen-Schutz „erst“ nach ca. 100 ms greift, braucht der aktive Störlichtschutz dafür nur noch 2 bis 3 ms. Das öffnet unimes H den Weg in neue Einsatzfelder: z. B. große Rechenzentren, Intensivstationen, kostspielige Industrieanlagen oder öffentliche Einrichtungen, die auf eine sichere Stromversorgung angewiesen sind. Der aktive Störlichtbogenschutz sollte bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden und wird in vielen Ausschreibungstexten gefordert.
Die Vorteile im Überblick:
- höchster Personen- und Anlagenschutz
- nach Fehlerbehebung direkt wieder zuschaltbar
- hohe Anlagenverfügbarkeit
- geringe bis keine Folgeschäden und -kosten
Komponenten von agardio.arc
im Überblick:
- zusätzliche elektronische Komponenten zur Erfassung eines Störlichtbogens
- Komponenten zur Löschung des Störlichtbogens
- Erfassungsgeräte zum Steuern von Kurzschließern
- unterbechungsfreie Stromversorgung
- offene Leistungsschalter z.B. HW1 mit Auslöseinheit sentinel oder sentinel Energy
Die Gefahr ausschalten
Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen in elektrischen Anlagen ist leider notwendig. Hierbei besteht die Gefahr, dass durch Kurzschluss, technische Defekte oder Fehlhandlungen ein Störlichtbogen entstehen kann. Im Film sehen Sie eindrucksvoll, was bei einem Kurzschluss im Standverteiler passiert.
Energieverteilsystem
unimes H
Deshalb gibt es Energieverteilungssysteme wie z. B. unimes H von Hager. Dieses erfüllt höchste Sicherheitsanforderungen nach DIN EN 61439-1-2, durch klare Raumaufteilung der Anlage, passiven Störlichtbogenschutz durch innere Barrieren in Bauform 2-4, hohe Kurzschlussfestigkeiten bis 100 kA. unimes H wurde natürlich der Störlichtprüfung nach DIN VDE 0660, Teil 500, Beiblatt 2 unterzogen. Hier werden die Auswirkungen eines potenziellen Störlichtbogens in geschlossener Bauform geprüft und ausgewertet. Die Störlichtbogenprüfung dient als Nachweis des Personen- und Anlagenschutzes und macht unimes H zur sicheren Wahl bei der Verteilung hoher Betriebsströme.