Stör­licht­bogen-
Schutz­system

Stör­licht­bogen verur­sa­chen Jahr für Jahr erheb­liche Personen- und Anla­gen­schäden. Unser System bietet höchsten Schutz für Menschen und Anlagen.

Störlichtbogenschutz

Was ist ein Stör­licht­bogen?
Wie kann er entstehen und welche Gefahren ergeben sich?

Bei einem Licht­bogen handelt es sich um eine elek­tri­sche Gasent­la­dung zwischen zwei Elek­troden. Tritt dieser Licht­bogen nicht betriebs­mäßig, sondern durch eine Störung auf, spricht man von einem Stör­licht­bogen. Bei diesem bildet sich dann zwischen den aktiven Leitern oder einem aktiven und einem passiven Leiter ein elek­trisch leit­fä­higes Plasma, dessen Tempe­ratur bei bis zu 20.000 °C liegen kann. Der Stör­licht­bogen kann eine Strom­stärke von über 1000 Ampere aufweisen.

Ursa­chen

Ursa­chen können Monta­ge­fehler wie z. B. Arbeiten an strom­füh­renden Teilen, verges­senes Werk­zeug oder das Nicht­ein­halten von Wartungen und Inspek­tionen sein. Weiter können es betriebs­be­dingte Fehler (z. B. Isola­ti­ons­fehler, schlechte Kontak­tie­rung, Kondens­wasser), Über­span­nung, unzu­rei­chende Dimen­sio­nie­rung oder hohe Packungs­dichte sein. Zual­ler­letzt sind auch Tiere eine mögliche Gefahr, bspw. ein Nage­tier­ver­biss.

Auswir­kungen

Inner­halb der ersten 20 ms erreicht der Stör­licht­bogen bereits den maxi­malen Druck und extrem hohe Tempe­ra­turen von über 10.000°C. Weder mit der Abschalt­zeit eines Mittel­span­nungs­schutz­or­gans (nach 300 mx) noch durch die allei­nige Abschal­tung des ACB (30-50 ms) können die extremen Auswir­kungen eines Stör­licht­bo­gens begrenzt werden.

Folgen

Die Folgen können somit schwer­wie­gend sein. Nicht nur, dass eine neue Schalt­an­lage errichtet werden muss, sondern hinzu kommt der Still­stand der Produk­tion. Sind Personen betroffen, genauer gesagt Über­le­bende, so bedürfen diese meist inten­siver ärzt­li­cher Behand­lung und Therapie.



Passiver und Aktiver
Stör­licht­bo­gen­schutz

Das unkon­trol­lierte Entstehen und Ausbreiten von Stör­licht­bogen in der Schalt­an­lage sollte also bereits bei der Planung berück­sich­tigt werden, um das oberste Schutz­ziel, den Perso­nen­schutz, sicher­zu­stellen.

 

Passiver Schutz:

Tritt inner­halb der Anlage trotz Schutz­vor­keh­rungen, bspw. Form der inneren Unter­tei­lung, ein Stör­licht­bogen auf, sorgen die Kompo­nenten des passiven Stör­licht­bo­gen­schutzes dafür, dass die destruk­tiven Auswir­kungen keine Personen schä­digen und auf den betrof­fenen Schalt­an­la­gen­teil begrenzt werde. 

 

Aktiver Schutz:

Im Gegen­satz zum passiven Schutz, sorgt das aktive Stör­licht­bo­gen­schutz-System agardio.arc für ein schnelles Detek­tieren des Licht­bo­gens und löscht diesen gezielt. Dadurch werden die Auswir­kungen von Stör­licht­bogen auf Personen und Anlage auf ein Minimum redu­ziert.



Passiver
Stör­licht­bo­gen­schutz

Der passive Stör­licht­bo­gen­schutz wird durch eine Kombi­na­tion aus mehreren Kompo­nenten und Maßnahmen reali­siert:

  • Schot­tungen als Barrieren gegen die Entste­hung eines Stör­licht­bo­gens
  • Schot­tungen als Barrieren gegen die Ausbrei­tung eines Stör­licht­bo­gens
  • Mecha­nisch verstärkte Gehäu­se­kom­po­nenten (z.B. verstärkte Schar­niere an Türen oder verstärkte Seiten­wände)
  • Gezielte Druck­ent­las­tung (z.B. Deck­bleche mit Druck­ent­lüf­tungs­klappen)
  • Lenkung des Stör­licht­bo­gens in vorde­fi­nierte Bereiche (z.B. durch Engstellen)
Schrägansicht der stabilen und effizienten Rahmenkonstruktion und Rückwand Hager unimes H Basisschrank


Das aktive Stör­licht­bogen-Schutz­system
agardio.arc

Mit dem aktiven Stör­licht­bogen-Schutz­system ergänzt Hager seinen passiven Stör­licht­bogen-Schutz aus Schutz/Isola­tions-Platten um eine wich­tige Kompo­nente und verkürzt gleich­zeitig die Reak­ti­ons­zeit: Während der passive Stör­licht­bogen-Schutz „erst“ nach ca. 100 ms greift, braucht der aktive Stör­licht­schutz dafür nur noch 2 bis 3 ms. Das öffnet unimes H den Weg in neue Einsatz­felder: z. B. große Rechen­zen­tren, Inten­siv­sta­tionen, kost­spie­lige Indus­trie­an­lagen oder öffent­liche Einrich­tungen, die auf eine sichere Strom­ver­sor­gung ange­wiesen sind. Der aktive Stör­licht­bo­gen­schutz sollte bereits in der Planungs­phase berück­sich­tigt werden und wird in vielen Ausschrei­bungs­texten gefor­dert. 

Die Vorteile im Über­blick:

  • höchster Personen- und Anla­gen­schutz
  • nach Fehler­be­he­bung direkt wieder zuschaltbar
  • hohe Anla­gen­ver­füg­bar­keit
  • geringe bis keine Folge­schäden und -kosten


Kompo­nenten von agardio.arc
im Über­blick:

  • zusätz­liche elek­tro­ni­sche Kompo­nenten zur Erfas­sung eines Stör­licht­bo­gens
  • Kompo­nenten zur Löschung des Stör­licht­bo­gens
  • Erfas­sungs­ge­räte zum Steuern von Kurz­schlie­ßern
  • unter­be­chungs­freie Strom­ver­sor­gung
  • offene Leis­tungs­schalter z.B. HW1 mit Auslös­ein­heit sentinel oder sentinel Energy
Störlichtbogenschutz

Die Gefahr ausschalten

Arbeiten an unter Span­nung stehenden Teilen in elek­tri­schen Anlagen ist leider notwendig. Hierbei besteht die Gefahr, dass durch Kurz­schluss, tech­ni­sche Defekte oder Fehl­hand­lungen ein Stör­licht­bogen entstehen kann. Im Film sehen Sie eindrucks­voll, was bei einem Kurz­schluss im Stand­ver­teiler passiert.


Ener­gie­ver­teil­system
unimes H

Deshalb gibt es Ener­gie­ver­tei­lungs­sys­teme wie z. B. unimes H von Hager. Dieses erfüllt höchste Sicher­heits­an­for­de­rungen nach DIN EN 61439-1-2, durch klare Raum­auf­tei­lung der Anlage, passiven Stör­licht­bo­gen­schutz durch innere Barrieren in Bauform 2-4, hohe Kurz­schluss­fes­tig­keiten bis 100 kA. unimes H wurde natür­lich der Stör­licht­prü­fung nach DIN VDE 0660, Teil 500, Beiblatt 2 unter­zogen. Hier werden die Auswir­kungen eines poten­zi­ellen Stör­licht­bo­gens in geschlos­sener Bauform geprüft und ausge­wertet. Die Stör­licht­bo­gen­prü­fung dient als Nach­weis des Personen- und Anla­gen­schutzes und macht unimes H zur sicheren Wahl bei der Vertei­lung hoher Betriebs­ströme.

Frontalansicht Hager unimes H Hochstromsystem aus Verbund mehrerer unimes H Schränke, Detailansicht linkes Drittel